
Das Hilton war 1966 der Grund für die MAG-Gründung. Heute führen Martin Dörnemann und Christian v. der Lühe (v.l.) die Mainzer Aufbaugesellschaft
MAINZ. Die Mainzer Aufbaugesellschaft (MAG) expandiert. Pünktlich zur Feier ihres 50-jährigen Bestehens weitet die stadtnahe Gesellschaft ihre Aktivitäten über die Mainzer Stadtgrenzen hinaus aus. Wie Martin Dörnemann, Geschäftsführer der MAG, der AZ erläuterte, habe sein Unternehmen sich eine Kaufoption auf ein Grundstück in Darmstadt gesichert. Auf den 11 500 Quadratmetern sollen Gewerbe- und Wohnflächen entstehen; das Gelände befinde sich im Bereich Berliner Allee/Haardtring, recht zentral in der Innenstadt gelegen.
„Wir sehen in der Region ein großes Entwicklungspotenzial“, sagt Dörnemann. In Sachen Vertrieb sei die MAG mit Vertriebschef Franz von Ditfurth gut aufgestellt und vernetzt, sodass ein Hinauswachsen über die Mainzer Stadtgrenzen durchaus beherrschbar sei.
„Wir sehen im Rhein-Main-Gebiet große Geschäftschancen“, so Dörnemann; bei dem Darmstädter Projekt solle es nicht bleiben. „Dieses neue Standbein der MAG ist strategisch gewollt“, sagt er, auch wenn klar sei, dass sich die MAG außerhalb der Stadt erst noch einen Namen machen müsse. Die letzten größeren Projekte außerhalb von Mainz habe die Gesellschaft in der Wendezeit in Erfurt realisiert, blickt Dörnemann zurück. In jüngerer Vergangenheit war die MAG nur in Mainz aktiv.
Kein Wunder, dass bei der 50-Jahr-Feier der MAG im Museum für Antike Schiffahrt der Fokus auf der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main lag. „Wir sind in Frankfurt/Rhein-Main so gut vernetzt wie nirgendwo anders“, sagte Eric Menges, Geschäftsführer der FrankfurtRheinMain GmbH, „hier liegt einer der Hotspots der Globalisierung. Diese Chance müssen wir nutzen.“
Lob für die MAG gab es unter anderem von Finanzdezernent und Bürgermeister Günter Beck (Grüne), der auch Aufsichtsratsvorsitzender der MAG ist: Die MAG habe die Eigenkapitalquote von 15 auf 30 Prozent erhöht, leiste einen jährlichen Konsolidierungsbeitrag für die Stadt von einer halben Million Euro, so Beck. Nach den Krisenjahren 2009/2010 habe die MAG den Weg zurück in die Erfolgsspur geschafft, habe unter anderem mit dem Hopfengarten, dem Gartenquartier in der Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße oder dem Torhaus am Winterhafen spannende aktuelle Projekte zu bieten.
Vergangene Woche sei außerdem der Vertrag mit der Stadt zum Umbau des Allianzhauses zur Flüchtlingsunterkunft unterzeichnet worden. Ideal sei es, dass auch der Kulturclub Schon Schön erhalten bleiben könne, sagte Günter Beck. Unter anderem hat die MAG in den vergangenen Jahrzehnten das Museum für Antike Schifffahrt, das Hyatt Hotel, die Römerpassage, die neue Synagoge oder das Gleisbergzentrum gebaut. Am 12. September 1966 war der Gesellschaftervertrag zwischen der Stadt Mainz und den Gründer-Banken Stadtsparkasse Mainz, Union Treuhand GmbH und Mittelrheinische Bank AG & Co. unterzeichnet worden. Grund für die Gründung der MAG war der Bau des Hilton Hotels, der so finanziert werden sollte.
Quelle: Allgemeine Zeitung