Zwischenfazit Bürgerbeteiligung zur Zukunft des Jockel-Fuchs-Platzes

„Ich würde mich freuen, wenn wir uns in ungefähr 10 Jahren hier wieder treffen und gemeinsam feststellen, dass wir einen Platz geschaffen haben, der unser Meenzer Herz aufgehen lässt“, begrüßte Oberbürgermeister Nino Haase am 24.03.2025 die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten „Spurgruppen“-Treffens. Es ist schon einiges passiert, um herauszufinden, wie die Mainzerinnen und Mainzer sich ihren Jockel-Fuchs-Platz künftig vorstellen könnten und wie die fachliche Rahmensetzung aussieht. Es wurden ein Runder Tisch, eine Online-Beteiligung auf www.meinjo-buergerbeteiligung.de und das erste Treffen der sogenannten „Spurgruppe“ durchgeführt. Am 07.04. ist die Online-Umfrage für Kinder und Jugendliche gestartet. Alle Ergebnisse werden am 6. Mai 2025 ab 17:30 Uhr in der Rheingoldhalle auf dem ersten von zwei Bürgerdialogen präsentiert und diskutiert.
Auftakt mit „Rundem Tisch“
In der Rheingoldhalle trafen sich im Dezember 2024 Vertreterinnen und Vertreter der Fachämter, die mit der Platzgestaltung bei der Planung und Umsetzung zu tun haben werden. Der Runde Tisch ergab einen konkreten Überblick über rechtliche und fachliche Aspekte, die aus Verwaltungssicht für den Platz gelten. Hierzu gehören der Denkmalschutz, die Platzbedarfe der Rheingoldhalle für Veranstaltungen, aber auch Fragen der Klimaanpassung, der Entwässerung, der Flucht- und Rettungswege und der barrierefreien Erschließung, vor allem im Bereich einer möglichen Freitreppe.
Vom 31. Januar bis zum 20. Februar 2025 beteiligten sich dann insgesamt 258 Mainzerinnen und Mainzer online zur Fragestellung: „Was bedeutet Dir der Platz?“ Das Ergebnis war eindeutig. Es fehlt an Aufenthaltsqualität. Auch wenn der Platz eine schöne Aussicht hat – er wird kaum genutzt: „Aktuell (bedeutet mir der Platz) nichts. Es könnte jedoch ein toller Platz zum Verweilen werden und die Stadt um einiges attraktiver machen“ - so eine der Bürgerstimmen, die das Ergebnis gut zusammenfasst. „Aufenthaltsqualität“ war das Top-Thema, gefolgt von „Umwelt und Klima“, sowie „Erschließung und Anbindung“ auf den Plätzen 2 und 3.
Im März 2025 fand anschließend die erste Spurgruppe statt. Hier kamen die Teilnehmenden des Runden Tisches, weitere Fachexpertinnen und Fachexperten sowie eine gleichgroße Gruppe an Bürgerinnen und Bürgern, die nach einer Interessensbekundung ausgelost wurde, zusammen. Die fachlichen Aspekte des Runden Tisches und das Meinungsbild aus der Online-Beteiligung wurden vorgestellt. Fachlich wurde die Frage, was an Platzgestaltung möglich ist und was nicht, beleuchtet. Im Ergebnis wurde z.B. deutlich, dass für mobilitätseingeschränkte Personen nicht zwingend eine Rampe zum Rhein hin entstehen müsse. Für die Überwindung der Höhe seien auch andere Möglichkeiten denkbar. Die Treppenanlage bzw. deren Aufenthaltsqualität sollte für alle erlebbar sein.
Die Mainzerinnen und Mainzer, die als Vertretung der Mainzer Stadtgesellschaft in fünf Gruppen arbeiteten, vertieften die Diskussion mit der Frage, welche Bedeutung der Platz in Zukunft haben könnte. Insgesamt könnte der Platz sehr unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Es entstanden sieben verschiedene Pfade: Als klimafreundlicher Erholungsort könnte sich der Platz als grüne Oase im urbanen Raum entwickeln – mit Wasserelementen, Beschattung und Begrünung. Werde die Überschrift gewählt, ein inklusiver, sozial gerechter Begegnungsort zu sein, dann stünde die Raumgestaltung für alle Generationen und gesellschaftliche Gruppen im Vordergrund – mit einer Zugänglichkeit für alle. Stellt man sich einen sozialen Treffpunkt vor, dann wäre der Platz gemütlich und lebendig. Er würde mit Sitzgelegenheiten, Spiel- und Sportangeboten sowie Gastronomie einladen, sich zu erholen, zu begegnen und die schöne Aussicht und das Leben zu genießen. Der Platz könnte auch den Schwerpunkt setzen, kultureller Veranstaltungsort zu sein. Dann wären Kunst und Gemeinschaft zentral erlebbar, ein Platzangebot zur Darstellung von Mainzerinnen und Mainzern wäre vorhanden. Mit seiner Entstehungsgeschichte und Lage ist der Platz auch ein geschichtsträchtiger und politischer Ort, der Bildung, Erinnerung und Zukunftsgestaltung verbinden könnte. Solle der öffentliche Raum besonders als sicherer Raum gelten, dann seien Beleuchtung, Ausleuchtung, Übersichtlichkeit und Orientierbarkeit für alle besonders wichtig. Und schließlich könnte der Fokus auch auf der Funktion als Scharnier liegen. Dann gehe es in erster Linie um die Betonung der Verbindung zwischen Rhein und Innenstadt mit klaren Wegen, multifunktionalen Flächen und besonders einem einladenden Übergang zum Wasser.
Bürgerdialog: Rangfolge von „Zukunftsideen“ für den Platz erhalten
Alle diese Schwerpunkte wird man vermutlich nicht umsetzen können und dann hätte der Platz auch keine eindeutige Gestaltung. Deshalb wird es im Bürgerdialog am 6. Mai 2025 darum gehen, genauer zu verstehen, welche Bedeutung die Mainzerinnen und Mainzer für das Areal in den Vordergrund stellen möchten. Mit einem klaren Ranking könnte der Platz in Zukunft z.B. eine besondere Mainzer Identität bekommen.
Bisher haben sich Erwachsene eingebracht. Jetzt sind Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren gefragt. Bis zum 22.04.2025 können sie unter www.meinjo-buergerbeteiligung.de an einer Online-Umfrage teilnehmen. Die Ergebnisse werden bis zum 28.04.2025 ausgewertet und auf der Webseite veröffentlicht. Zudem werden sie am 06.05.2025 von 17:30 bis 20:30 Uhr beim Bürgerdialog in der Rheingoldhalle vor Ort in die Diskussion einbezogen.
Der Bürgerdialog am 6. Mai 2025 nutzt alle Ergebnisse aus der bisherigen Beteiligung. Auf dieser Grundlage soll gemeinsam mit der Firma kokonsult, die den Prozess begleitet, eine Rangfolge an Zukunftsideen für die Bedeutung des Platzes definiert werden. Mit dieser Rangfolge und dem damit verbundenen Meinungsbild geht es dann in eine weitere Spurgruppe und einen abschließenden Bürgerdialog, der am 26. August 2025 folgt.
Alle hier beschriebenen Informationen finden Sie unter www.meinjo-buergerbeteiligung.de. Dort können sich Interessierte auch weiterhin für den ersten Bürgerdialog am 6. Mai 2025 anmelden.
Die gesamte Beteiligungsphase zur Zukunft des Jockel-Fuchs-Platzes läuft bis September 2025 und bildet die Grundlage für den darauffolgenden städtebaulichen Wettbewerb, der ebenfalls von der MAG betreut wird. „Wir sind dankbar für den öffentlich geführten Dialog. Wir müssen den Platz als Hallendach des darunter liegenden Parkhauses Rathauses bald sanieren. Dies bringt zwar Einschränkungen mit sich, die im Rahmen der Beteiligung natürlich auch zur Sprache kommen, eröffnet uns gleichzeitig aber die große Chance eine städtebaulich wirklich gewollte Umgestaltung anzustoßen,“ bewertet Ralf Sadowski, Geschäftsführer der MAG den Prozess der Bürgerbeteiligung.
Mitmachen und mitbestimmen – für die Zukunft des Jockel-Fuchs-Platzes: www.meinjo-buergerbeteiligung.de
Ihr Ansprechpartner

Michael Bonewitz
Unternehmenssprecher
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